By Ford Chandler, Elena Müller, and Hannah Scharmer
Wir leben in einer Zeit, in der sich die Technologie in ihrer Vielfältigkeit rasend entwickelt. Viele nutzen soziale Medien für persönliche, aktivistische oder journalistische Zwecke. Jedoch sind uns häufig die Konsequenzen von unserem Verhalten im Netz nicht bewusst. Themen wie das Konzept der Privatsphäre oder der Digitalisierung sind kompliziert und benötigen viel Wissen. Deshalb brauchen wir Akteure wie Tactical Technology, die uns aufklären und zur Reflexion einladen.
Die in Berlin basierte NGO Tactical Technology versteht Technologie nicht als etwas, dass schlecht oder gar vermieden werden sollte. Technologie ist für sie nicht von der sozio-politischen Sphäre unserer Gesellschaft trennbar. Es ist ihnen wichtig, die positiven Aspekte der Digitalisierung hervorzuheben und konkrete, praktische Tools an Bürger*innen und Aktivisten weiter zu geben. Die Ziele der NGO beruhen auf zwei Säulen: Aufklärung über unsere digitalisierte Welt und ihre sinnvolle Verwendung für den politischen Aktivismus.
Eines ihrer bekanntesten Projekte ist The Glassroom Experience. Die transportfähige Ausstellung fordert das Publikum zum Verständnis von Problematiken und ihrer eigenen, digitalen Identität auf. In Kooperation mit Tactical Technology war es möglich, die Ausstellung ans Bard College Berlin zu holen.
Man muss sich die Glassroom Experience wie einen Applestore vorstellen: Jedoch merkt man schnell, dass in dem Laden das einzige kaufbare Produkt man selbst und seine Daten sind. Unsere Ausstellung fokussierte sich auf den individuellen Datenschutz, die Konsequenzen der Datenübermittlung und potentielle Szenarien in der Zukunft. Wir haben uns darüber gefreut, gemeinsam lebhaft zu diskutieren, und uns gegenseitig zu neuen Erkenntnissen anzuregen.
In der heutigen Welt der Digitalisierung müsse wir keine Ansammlung an Daten bleiben. Wir können mit Hilfe von Aufklärung zu aktiven, selbstbestimmten Akteuren werden. Tactical Technology zeigt, dass dies nicht schwer und kompliziert sein muss. Das Data Detox Kit oder der Besuch der Ausstellung ermöglichen es allen Personen, kleine, praktische Schritte für ihr eigenes Leben vorzunehmen. Unsere Privatsphäre ist ein zu wertvolles Gut, um sich von dem Thema der digitalen Sicherheit abzuwenden. Genau aus diesem Grund brauchen wir mehr Räume zur Information, zum Austausch und zur konstanten Erinnerung an die Relevanz des Themas.
Deshalb möchten wir uns bei Tactical Technology herzlich bedanken und freuen uns auf weitere Kooperationen.
Podcast:
Wenn ihr mehr über Tactical Tech und die Konsequenzen der Datenfreigabe erfahren wollt, hört in unseren Podcast rein! Im Gespräch mit Alistair, einem Vertreter der NGO, sammeln wir praktische Tipps, um euch bei dem Schutz eurer Privatsphäre zu helfen:
Anmerkung: Der Podcast wurde auf Englisch aufgenommen.